Lübeck, Deutschland, Volkszählung, 1871

Volkszählungsaufzeichnungen sind für Deutschland sehr selten, da die nationalen Volkszählungen des Landes im jeweiligen Bundesland ausgeführt wurden und erst nach 1871, dem Jahrgang dieser Sammlung, national obligatorisch wurden. Außerdem wurden alle originalen Volkszählungsaufzeichnungen unter Ostdeutschland zerstört. Dies ist das erste Mal, dass diese bestimmte Sammlung von 65.000 Aufzeichnungen für die Freistadt Lübeck digitalisiert und online zur Verfügung gestellt wurde.

Um den Status einer Freistadt (auch freie Reichsstadt) zu erhalten, musste der Kaiser öffentlich erklären, dass die Stadt ihm direkt unterstand. 1226 gewährte Friedrich II., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Lübeck diesen Status. Zum Teil wegen ihres Standorts wurde die Stadt zur Hauptstadt der Hanse, eines Handelsmonopols, das aus Städten und Gilden der nördlichen Küsten Europas entlang vom 13. bis zum 17. Jahrhundert bestand. Von 1817 bis 1867 wurde Lübeck einer der 39 souveränen Staaten im Deutschen Bund, dem Nachfolger des Heiligen Römischen Kaiserreichs der Deutschen Nation, und 1871 wurde die Freistadt Lübeck Teil des Deutschen Reichs, eine der größten Städte im heutigen Bundesland Schleswig-Holstein mit dem größten deutschen Hafen an der Ostsee.

Die Volkszählungsformulare wurden ursprünglich wie Glückwunschkarten strukturiert und haben vorne ein Deckblatt, das im Innern eine Liste der gegenwärtigen Haushaltsmitglieder enthält. Auf der Rückseite befand sich ein Zusatz (um 90 Grad rotiert) mit den Haushaltsmitgliedern, die zur Zeit der Volkszählung nicht da waren. Diese wurden seither geöffnet und flach gelegt, damit Vorder- und Rückseite zusammen auf derselben Seite erscheinen, und der Haushaltseintrag befindet sich auf der Rückseite.

Informationen in diesem Index:

• Vorname
• Nachname
• Anschrift
• Haushaltsvorstand
• Beruf/Status
• Zivilstand
• Mitglieder des Haushalts und ihre Beziehung zum Haushaltsvorstand
• Religion