Auswanderungsakten Baden, Deutschland 1866–1911

Im Jahr 1814 wurde Baden beim Wiener Kongress als souveräner Staat des Deutschen Bundes anerkannt. Danach folgte in Baden mehr als 100 Jahre lang eine Zeit politischer und wirtschaftlicher Unruhen, aufgrund derer viele Menschen die Region verließen. Es kann unter Umständen Monate oder Jahre dauern, bis man ein amerikanisches Dokument findet, in dem angegeben wird, wo ein Einwanderer-Vorfahr in Deutschland geboren wurde bzw. wo er gewohnt hat. Eine Suche in den Auswanderungsakten kann hier wesentlich schneller zum Ergebnis führen. Dieser im Badischen Generallandesarchiv Karlsruhe aufbewahrte und von der Genealogical Society of Utah auf Mikrofilm aufgezeichnete Index enthält die Namen von mehr als 28.000 Personen, die Baden zwischen 1866 und 1911 verließen. In jedem Eintrag sind der Name des Auswanderers, Wohnort oder Geburtsort und Jahr der Auswanderung enthalten. Ehefrauen wurden nicht separat indiziert, sofern sie nicht alleine oder mit ihren Kindern ausreisten. Kinder, die das Land ohne ein Elternteil verließen, wurden nicht indiziert. Auf einigen Karten ist angegeben, dass die angegebene Person mit "fünf Personen" ausgereist ist, ohne dass die Namen einzeln aufgeführt sind. Die Auswanderungslisten wurden von den Verwaltungen der verschiedenen Kreise im Land Baden an eine Zentralverwaltung geschickt. Anhand dieser Listen wurde eine Kartei-Index entwickelt. Dieser elektronische Index wurde übersetzt und von der Mikrofilm-Kopie der Akten eingegeben. Diese Daten sind besonders für Personen mit Vorfahren in diesem deutschen Gebiet von Interesse. Nicht alle Auswanderer aus Baden stellten einen Auswanderungsantrag. Es kann jedoch sein, dass andere Personen mit demselben Nachnamen zu einem anderen Zeitpunkt emigriert sind. Bei der Suche nach einem Vorfahren mit ungewöhnlichem Nachnamen, der in der Datenbank nicht identifiziert werden kann, lohnt es sich möglicherweise, die Kirchenarchive der Städte zu durchsuchen, aus denen andere Personen mit demselben Nachnamen stammten.

Da viele Deutsche häufig unter ihrem zweiten Vornamen (einige erhielten bis zu drei weitere Vornamen) bekannt waren, empfiehlt es sich, die Daten aller Personen zu prüfen, die unter dem Nachnamen des Vorfahren aufgelistet sind. Eine Person, die in den USA unter dem Namen George Bower bekannt ist, könnte in den deutschen Akten beispielsweise als Georg Bauer oder Baur aufgeführt werden. Michael Palmer könnte zum Beispiel als Georg Michael Balmer aufgeführt sein.

Kopien der ursprünglichen Auswanderungsakten sind in der Family History Library in Salt Lake City erhältlich.